3Gplus am Arbeitsplatz nötig
KKV-Landesvorsitzender fordert 3Gplus im Betrieb und Pflicht zum Homeoffice
„Angesichts der rasant ansteigenden Covid 19-Inzidenzen brauchen wir mindestens 3Gplus am Arbeitsplatz und wieder eine Homeoffice-Pflicht“, fordert Dr. Klaus-Stefan Krieger, Vorsitzender des KKV Bayern Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung. „Es ist mir unverständlich, dass Bayern in der Gastronomie und bei Veranstaltungen sogar 2G vorschreibt, am Arbeitsplatz jedoch auf ähnlich strenge Regeln verzichtet. Nirgends sind Menschen so lange ständig in Kontakt wie im Betrieb.“ Daher wünscht sich Krieger auch in der Arbeit wenigstens 3Gplus. „Dass Kollegen oder Vorgesetzte die Selbsttests ungeimpfter Mitarbeiter kontrollieren sollen, halte ich für unzumutbar. Laut einer jetzt veröffentlichten Studie des Paul-Ehrlich-Instituts sind ein Fünftel der Selbsttests unzulänglich. Dazu kommen Anwendungsfehler und die Möglichkeit zur Manipulation. Das Institut bezeichnet die Selbsttests zudem als bloße Momentaufnahme und nur die PCR-Tests als aussagekräftig.“
Außerdem befürwortet Krieger den aktuellen Vorstoß des kommissarischen Bundesarbeitsministers, die Arbeitgeber wieder zu verpflichten, Homeoffice anzubieten: „Mit der Begründung, viele Beschäftigte seien ja geimpft, ordnen manche Dienstgeber Präsenzpflicht an – ohne Rücksicht auf Risikogruppen. Angesichts der Impfdurchbrüche können diejenigen, die sich bewusst haben impfen lassen, weil sie besonders gefährdet sind, nicht zur Zusammenarbeit mit Ungeimpften gezwungen werden. Dort, wo es von der Art der Tätigkeit möglich ist, sollte daher wieder im Homeoffice gearbeitet werden. Die technischen Möglichkeiten dafür sind längst vorhanden.“
Krieger zeigt sich irritiert: „In Südeuropa, dem unser Vorurteil immer eine Lassaiz-faire-Haltung unterstellt, gelten strenge Regeln, auch am Arbeitsplatz. Die Deutschen, deren Ordnungsliebe und Rechtschaffenheit legendär sind, lassen es dagegen an Verantwortung vermissen.“
Einschränkungen für Ungeimpfte hält Krieger für ethisch vertretbar: „Die Grundrechte des einen Menschen werden stets durch die Grundrechte des Mitmenschen begrenzt. Die Freiheit, sich nicht impfen zu lassen, endet am Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit der anderen. Dabei ist nicht so entscheidend, dass der Ungeimpfte unsolidarisch mit den Geimpften ist. Vor allem verhält sich der, der sich nicht impfen lässt, obwohl er könnte, rücksichtslos gegenüber den besonders Gefährdeten wie kranken und alten Menschen und gegenüber denen, die nicht geimpft werden dürfen. Ungeimpfte gefährden unsere Kinder.“ Für Christen sei es daher praktizierte Nächstenliebe, wenn sie gegen Corona geimpft sind.