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"Auch für die Digitalisierung gelten die Regeln menschlichen Miteinanders"

Festgottesdienst 50 Jahre KKV Erlangen
Datum:
Veröffentlicht: 28.10.18
Von:
Julia Pleninger

Generalvikar Georg Kestel zelebrierte den Festgottesdienst zu 50 Jahren KKV Erlangen

Die Digitalisierung verändere zwar vielen Lebensbereiche. Trotzdem gälten weiterhin die gleichen Grundsätze menschlichen Zusammenlebens. Das betonte Georg Kestel, der Generalvikar der Erzdiözese Bamberg, beim Festgottesdienst zum 50jährigen Jubiläum des KKV Erlangen. Er wurde in der Kirche St. Sebald gefeiert.

Die Digitalisierung verändere zwar vielen Lebensbereiche. Trotzdem gälten weiterhin die gleichen Grundsätze menschlichen Zusammenlebens. Das betonte Georg Kestel, der Generalvikar der Erzdiözese Bamberg, beim Festgottesdienst zum 50jährigen Jubiläum des KKV Erlangen.

Die Pleite der US-Bank Lehman Brothers hätte den Computern zufolge nie passieren dürfen, weil die Rechner kein Risiko erkannt hätten, eröffnete Kestel seine Predigt in der Kirche St. Sebald. Computer arbeiteten aber nur nach Rechenregeln, hätten aber kein Bewusstsein. Das habe allein der Mensch. Die Digitalisierung, griff der Generalvikar das Thema des KKV-Landestreffens auf, enthebe die Menschen nicht ihrer Verantwortung.

Jeder, der durch die Digitalisierung eine verantwortungsvolle Position einnehme, müsse sich dessen bewusst sein und dürfe seine Macht nicht ausnutzen. Dies gelte auch in vielen anderen Bereichen, wie für die Inhaber politischer Ämter oder die Eltern gegenüber ihren Kindern. Kestel unterstrich, wie wichtig das Dienen der Verantwortungsträger in der Gesellschaft sei. Dienen bedeute, den anderen zu helfen, den anderen gelten zu lassen, Geduld und Toleranz aufzubringen und sich nicht über den anderen zu erheben. Es sei wichtig, anderen die Möglichkeit zu geben, sich zu öffnen und nicht sofort über andere zu urteilen. „Fairplay“ spiele auch im christlichen Miteinander eine wichtige Rolle.

Über die Folgen der Digitalisierung, so Kestel weiter, sei ein Austausch von Argumenten wichtig. Dabei müsse es auch möglich sein, unterschiedliche Meinungen auszuhalten und gelten zu lassen. „Wir sind nicht alle gleichgeschaltet, aber gerade diese Vielfalt macht das Leben spannend“, sagte Kestel. Jede Zeit habe ihre Chancen und Schwierigkeiten. Wichtig sei nach wie vor, gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Kestel zelebrierte den Festgottesdienst gemeinsam mit Matthias Wünsche, dem Leitenden Pfarrer im Seelsorgebereich Erlangen Mitte. Der Chorkreis St. Sebald sorgte für die musikalische Umrahmung.