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„Das Geld soll nicht regieren, sondern dienen.“

Prof. Gerhard Kruip
Datum:
Veröffentlicht: 10.3.19
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Spannender Vortrag über den Papst, den Vatikan und ihre Aussagen über die Finanzwirtschaft

Auch in Nürnberg bietet der KKV Bayern die Gelegenheit, sich mit dem neuen Dokument des Vatikans zu Fragen der Finanzwirtschaft zu beschäftigen. KKV Bayern und Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus laden gemeinsam zu einem Vortrag des Sozialethikers Prof. Dr. Gerhard Kruip am Freitag, 15. März 2019, um 19.30 Uhr ein. Prof. Kruip war einer der ersten, der in Deutschland zu dem Dokument Stellung nahm.

Auch in Nürnberg bietet der KKV Bayern die Gelegenheit, sich mit dem neuen Dokument des Vatikans zu Fragen der Finanzwirtschaft zu beschäftigen. KKV Bayern und Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus laden gemeinsam zu einem Vortrag des Sozialethikers Prof. Dr. Gerhard Kruip am Freitag, 15. März 2019, um 19.30 Uhr ein. Der Lehrstuhlinhaber an der Universität Mainz war einer der ersten, der in Deutschland zu dem Dokument Stellung nahm.

„Das Geld soll nicht regieren, sondern dienen.“ Diese Aussage machte Papst Franziskus bereits 2013 in seinem Schreiben „Evangelii Gaudium“. Das Jahresthema des KKV bayern greift die Forderung des Papstes auf, denn sie findet sich auch in dem neuen Sozialwort „Oeconomicae et Pecuniariae Quaestiones“. 10 Jahre nach der globalen Finanzkrise äußert sich darin der Vatikan zur Finanzwirtschaft.

Bemerkenswert ist, dass die Verfasser konkrete Finanzpraktiken verurteilen und praktikable Gegenmaßnahmen und Lösungen vorschlagen. So bewertet das Dokument Finanzinstitute ohne Bankenregulierung (Shadow Banking System) und den Offshore-Markt als ethisch völlig unakzeptabel. Dabei argumentiert die Kirchen nicht auf einer abstrakten, grundsätzlichen Ebene, sondern weist immer darauf hin, dass durch Spekulation und Steuervermeidung der Realwirtschaft Kapital entzogen wird. Als Gegenmaßnahme befürworten die beiden Herausgeber, die Glaubenskongregation und das „Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen“, die Idee der Transaktionssteuer. „Schon eine geringe Besteuerung der Offshore-Transaktionen“, sagen sie, „würde ausreichen, einen Gutteil des Problems des Hungers in der Welt zu lösen.“

Auch bei anderen Fragen werden differenzierte Instrumente angeregt: So sollten Finanzprodukte, die eine Innovation darstellen, von einer Regulierungsbehörde zertifiziert werden. Bei den Geldinstituten votiert das Dokument dafür, die Verwaltung gewöhnlicher Spareinlagen strikt von Investitionen und spekulativen Geschäften zu trennen. Empfohlen werden bankinterne Ethikkommissionen und eine öffentliche überparteiliche Kontrolle der Rating-Agenturen.

Sowohl der Referent des Abends als auch der KKV Bayern haben sich kurz nach Veröffentlichung des Sozialworts zu dessen Inhalten geäußert. Sie dürfen also einen spannenden Austausch von Meinungen und Schlussfolgerungen erwarten.

Der Vortrag ist zu hören am Freitag, 15.03.2019, um 19:30 Uhr im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg (Königstraße 64). Der Eintritt ist frei.