Zum Inhalt springen

Der Christ predigt durch sein Verhalten

Geistlichkeit beim Landestreffen in Bamberg
Datum:
Veröffentlicht: 28.10.16
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Generalvikar Kestel hielt Festgottesdienst zum 125-jährigen Bestehen des KKV Bamberg

„Auf das Gute hinweisen in einer schwierigen Welt, die das vielleicht gar nicht hören will“ – so beschrieb Bambergs Generalvikar Georg Kestel die Aufgabe des KKV im Festgottesdienst am Sonntag in der Kirche St. Josef im Hain. Dabei bewahrte er zugleich vor einer Selbstüberforderung. Ziel sei nicht, „eine Götterdämmerung oder eine Revolution“ anzuzetteln. Christen sollten eher nach Jesu Salz-, Sauerteig- und Senfkornmodell zu handeln.

„Auf das Gute hinweisen in einer schwierigen Welt, die das vielleicht gar nicht hören will“ – so beschrieb Bambergs Generalvikar Georg Kestel die Aufgabe des KKV im Festgottesdienst am Sonntag in der Kirche St. Josef im Hain.

Dabei bewahrte er zugleich vor einer Selbstüberforderung. Ziel sei nicht, „eine Götterdämmerung oder eine Revolution“ anzuzetteln. Christen sollten eher nach Jesu Salz-, Sauerteig- und Senfkornmodell zu handeln. Er gab eine Episode aus dem Leben des Franz von Assisi wieder. Dieser sei mit Gefährten in die Stadt gegangen, um zu predigen. Doch dann seien sie den ganzen Tag auf dem Markt herumgegangen und hätten sich miteinander unterhalten. Als sie nach Hause gingen, hätten die anderen Mönche erschrocken bemerkt, dass sie gar nicht gepredigt hatten. Darauf habe Franz erwidert: „Die Leute haben uns beobachtet und gehört, was wir miteinander besprochen haben. Dadurch haben wir gepredigt.“

So sollten auch Christen ihre Aufgabe wahrnehmen, folgerte Kestel. Nicht durch lautes Reden, sondern durch das eigene Verhalten sei zu predigen. „Dort, wo man ist“, im Alltag solle man als Christ handeln – „ganz unverkrampft“. Und man dürfe „nicht alles verzwecken mit Blick auf die Wirksamkeit.“

Christen sollten in der Welt und für die Welt da sein. Dabei sollten sie nicht so tun, als sei die Welt „ein Jammertal“. „Denn in der Welt sind Zeichen Gottes möglich.“ Daher sollten Christen offene Augen für Freude und Leid haben. Und sie sollten die Stimme für Gerechtigkeit erheben. „Denn Gerechtigkeit ist ein Element des Reiches Gottes, das schon hier und heute anbricht.“