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„Die Erinnerung an die Verstorbenen nicht überspielen“

Datum:
Veröffentlicht: 14.11.18
Von:
Dr. Klaus-Stefan Krieger

KKV-Landesvorsitzender wendet sich gegen Weihnachtsgeschäft im November

Die unterschiedlich geprägten Zeiten im Lauf des Jahres wieder bewusster zu leben, dazu hat der Vorsitzende des KKV Landesverbandes Bayern der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, Dr. Klaus-Stefan Krieger, in einem Gespräch mit dem St. Ulrichs Verlag (Augsburg) aufgerufen. In dem Interview ging es um den immer früheren Verkauf von Weihnachtsartikeln. Eine Ursache dafür sieht Krieger in der Unfähigkeit, mit Tod und Trauer umzugehen. Die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens bestimme eigentlich den November mit Tagen wie Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und Volkstrauertag. Indem der Advent in diese Zeit vorgezogen werde, werde dieses ernste Thema überspielt. Christen sollten, so Krieger, dem entgegenwirken, indem sie die Erinnerung an die Verstorbenen betonten.

Einen weiteren Grund für das Vorziehen des Weihnachtsverkaufs sieht Krieger darin, dass wir „in der heutigen schnelllebigen Zeit Feste nicht mehr abwarten können“. Als tiefere Ursache benennt er eine konsumistische Ideologie, die den Menschen nur noch als Verbraucher ernst nimmt: „Wir gelten nur noch dann etwas, wenn wir möglichst viel und möglichst oft kaufen und das Gekaufte möglichst rasch durch Neues ersetzen.“

Christen, meint Krieger, sollten sich dieser Logik entziehen. „Man kann durchaus etwas erreichen, wenn man Anbieter darauf hinweist, dass man sich an dem allzu frühen Verkauf weihnachtlicher Waren stört.“ Krieger mahnt, dass sich auch die Kirche selbst hier „an die Nase fassen“ müsse: „Es ist kontraproduktiv, wenn kirchliche Hilfswerke bereits im November um Weihnachtsspenden bitten.“