Die Pracht von Fronleichnam verweist auf Gottes Herrlichkeit

Geistlicher Beirat macht angesichts der Einschränkungen wegen Corona auf inhaltlichen Kern des Festes aufmerksam
Fronleichnam ist ein Fest der Sinne: die Prozessionswege werden geschmückt, vor den Altären Blumenteppiche ausgelegt, die Kirche, von der die Prozession ausgeht und zu der sie zurückkehrt, soll im Glanz erstrahlen. "Auf Vieles von diesem Fest müssen wir heuer wegen der Corona-Krise verzichten", sagt Geistlicher Beirat Konrad Herrmann in seiner Meditation zu Fronleichnam.. "Doch gerade dieser Verzicht könnte für uns ein Anlass sein, über den geistigen Bezug des Festes der Sinne nachzudenken."
Und diesen Bezug bringt er so auf den Punkt: "Das ganze Fest soll etwas von der Herrlichkeit Gottes widergeben, zu der wir berufen sind." Die Antwort des Menschen auf diese Herrlichkeit ist Anbetung. Und diese ist, so Herrmann, keine Erniedrigung: "Wer diesem Herrn huldigt, ihm die Ehre mit Leib und Seele gibt, wird nicht gedemütigt oder in die Knie gezwungen. Für uns Christen gilt erst recht ein nachdenklicher Satz von einem Hindu, dem Philosophen Rabindranath Tagore: Dich anzubeten, Gott, macht mich nicht ärmer."
Einen zweiten inhaltlichen Kern benannte Herrmann in seiner Predigt bei der Fronleichnamsfeier in seinem Heimatort. Der Gott der Bibel ist ein "Mitgeher". Jahwe begleitet das Volk Israel auf seinem Weg aus der Knechtschaft heraus. Moses drängt Gott dazu - so die Erzählung - nicht ortsgebunden zu bleiben: „Wenn du nicht mitgehst, gehe ich nicht.“