KKV Bayern will mit 10 Thesen die Diskussion über den Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft und die Rolle der Kirche anregen – Digitale Veranstaltung am 22. April:Digitalisierung erfordert eine neue Arbeits- und Konfliktkultur

Durch die Corona-Krise hat die Digitalisierung noch einmal einen kräftigen Schub erhalten. Die Notwendigkeit, digitale Lösungen zu nutzen, hat sich durch die Erfordernis, dass Menschen auf Distanz miteinander kooperieren, deutlich verstärkt. Dabei verändert die Digitalisierung nicht nur Wirtschaft und Arbeitsleben. Sie wirkt sich auf die gesamte Gesellschaft aus und betrifft damit auch die Kirche.
Der KKV Landesverband Bayern Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung hat sich intensiv mit dieser Entwicklung beschäftigt. Auf dieser Grundlage hat der KKV Bayern „Zehn Thesen zum Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft – und den Chancen des Evangeliums“ formuliert. Unter der Überschrift „Digitalisierung erfordert eine neue Arbeits- und Konfliktkultur“ hat sie die Delegiertenversammlung des KKV Bayern jetzt als offizielle Stellungnahme des Verbandes beschlossen. Gleichzeitig erscheinen die Thesen als Heft 6 der Schriftenreihe des KKV Bayern.
Der Kern der Thesen besteht in der Einsicht, dass die Digitalisierung den Menschen nicht aus dem Arbeitsleben verdrängt, sondern dass gerade digitale Techniken den Menschen in seinen menschlichen Fähigkeiten herausfordern. Wenn weitgehend selbstständig arbeitende Maschinen dem Menschen körperliche Anstrengungen abnehmen und künstliche Intelligenz Routinearbeiten erledigt, wächst der Bedarf, dass Menschen das exponentiell wachsende und zunehmend spezialisierte Wissen teilen. Das erfordert die Fähigkeit zu Austausch und Zusammenarbeit. Der wirtschaftliche Erfolg hängt somit vom Sozialverhalten ab. Dazu gehört auch der Wille, Meinungsverschiedenheiten und Konflikte ehrlich und konstruktiv zu lösen.
In dieser Herausforderung sieht der KKV Bayern eine Chance für die Kirche, die Botschaft des Evangeliums neu zu verbreiten. Die Digitalisierung erfordert von den Menschen genau jene Verhaltensweisen, die im Zentrum der Ethik Jesu stehen, z.B. Ehrlichkeit, Offenheit, Versöhnungsbereitschaft, Gewaltverzicht, sich in den Dienst aller zu stellen. Diese Form des Zusammenwirkens muss selbstverständlich auch in der Kirche selbst gelebt werden. Der KKV Bayern versteht seine Thesen als Anregung zur Diskussion – sowohl in der Gesellschaft als auch innerhalb der Kirche.
Eine Videokonferenz, bei der Interessierte über die Thesen diskutieren können, bietet der KKV Bayern am Donnerstag, 22. April 2021, um 19 Uhr an. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung per E-Mail bei der Geschäftsstelle des KKV Bayern unter landesverband@kkv-bayern.de notwendig. Die Angemeldeten erhalten bis 20. April die Zugangsdaten zur Videokonferenz.
Der Wortlaut der „Zehn Thesen des KKV Bayern zum Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft – und den Chancen des Evangeliums“ erhalten Sie beigefügt als eigenes Dokument. Außerdem fügen wir Ihnen ein Interview bei, in dem unser stv. Vorsitzender Erik Händeler das Anliegen der Thesen erläutert.
Die diesjährige Delegiertenversammlung des KKV Bayern fand am 10. April als Videokonferenz statt. Der Beschluss über die zehn Thesen wurde zuvor in Textform abgestimmt und das Ergebnis bei der Konferenz bekanntgegeben. Heft 6 der Schriftenreihe des KKV Bayern kann in unserer Geschäftsstelle angefordert werden.