Hilfe für die Notleidenden würde niemandem schaden
Geistlicher Beirat des KKV Bayern ruft zu Solidarität mit Geflüchteten von Lesbos auf
„Wir würden nichts vermissen, wenn wir um der Armen willen auf Einiges verzichten.“ Mit diesen Worten ruft der Geistliche Beirat des KKV Landesverbandes Bayern, Studiendirektor i.R. Konrad Herrmann, dazu auf, den Flüchtlingen zu helfen, die durch den Brand des Lagers Moria auf Lesbos, in Not geraten sind. Durch die Solidarität mit den Geflüchteten würde in den reichen westeuropäischen Staaten „niemand großen Schaden erleiden.“
Der Priester, der als Ruhestandspfarrer im Pfarrverband Herrieden (Bistum Eichstätt) noch in der Seelsorge mitwirkt, verweist dabei bewusst auf das Evangelium des letzten Sonntags. In dem Text erzählt Jesus das Gleichnis von einem Weinbergbesitzer, der den Arbeitern, die er erst gegen Abend anwirbt, den gleichen Tageslohn zahlt wie denen, die er bereits morgens eingestellt hat. Als einer von diesen gegen diese Lohngestaltung protestiert, antwortet der Weinbergsbesitzer: „Bist du neidisch, weil ich gut bin?"
Der Arbeitgeber aus dem Gleichnis, so Herrmann, habe bei den zuletzt Angeworbenen nicht bloß auf die Leistung, sondern auf die Lebensgeschichte geschaut. Daher habe er allen seinen Beschäftigten den Lohn gewährt, mit denen sie ihre Familien ernähren konnten.
„Der Weinbergbesitzer betonte dem einklagenden Arbeiter gegenüber, dass dieser nicht zu kurz gekommen ist“, betont der Beirat des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung. „Er muss nichts von seinem ausgemachten Lohn hergeben." Ebenso würde man in unserer Gesellschaft kaum etwas spüren, wenn man vom Überfluss etwas mit einer begrenzten Anzahl von Notleidenden teilen würde.