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"In der Diskussion anderen Menschen vorurteilsfrei begegnen"

Bundesvorsitzender Bernd Wehner beim Jubiläum 125 Jahre KKV Nürnberg
Datum:
Veröffentlicht: 22.3.20
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Früherer Bundesvorsitzender Bernd-M. Wehner plädiert für mehr Anerkennung grundlegender Regeln im Umgang miteinander

"Jenen Vorschuss der Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt“, fordert der frühere KKV-Bundesvorsitzende Bernd-M. Wehner - eine Formulierung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. aufgreifend - für die öffentliche Diskussion. Die verbalen Entgleisungen in den „Sozialen Medien“ zeigten, dass viele meinten, sie befänden sich in einem rechtsfreien Raum. Demgegenüber sollten alle Bürger die Bereitschaft zeigen, auf andere zuzugehen und ihnen vorurteilsfrei zu begegnen.

Als praktische Konsequenz der zunehmenden Verrohung in den digitalen Kommunikationsforen plädiert Wehner dafür, dass Beiträge dort nicht mehr anonym veröffentlicht werden dürften: "Die Anbieter solcher Plattformen müssten dafür sorgen, dass – ähnlich wie bei Leserbriefen – zumindest bei ihnen die Mailanschrift hinterlegt wird, sodass man im Einzelfall auch gegen einen „Hasstiradenschreiber“ rechtliche Schritte einleiten kann." Die Forderung, dass man sich grundsätzlich nur mit Klarnamen äußern dürfe, hat auch der KKV Bayern bereits erhoben.

Im Übrigen plädiert Wehner dafür, die Bezeichnung „soziale Medien“ durch einen neutraleren Begriff zu ersetzen. "Warum nennt man sie nicht einfach „digitale Netzwerke“? Dann würden diese Plattformen nicht auch noch den positiven Eindruck erwecken, dass es sich um „soziale“, das heißt um gemeinnützige oder gar wohltätige Einrichtungen handelt. Die Leserbriefseite einer Zeitung wird ja auch nicht als „soziales Forum“ bezeichnet."

Die komplette Äußerung Wehners im Wortlaut ist nachzulesen auf https://kkv-bund.de/blog/2020/02/11/kolumne-politik-ist-kein-schmutziges-geschaeft-von-bernd-m-wehner/