Innerkirchliche Streitkultur – eine Chance für das Evangelium
KKV war Vordenker einer Stellungnahme des Landeskomitees der Katholiken
Arbeits- und Lebenswelt verändern sich. Sie sind zunehmend geprägt von einer Wissensgesellschaft, in der die Verarbeitung von Information eine hohe Bedeutung hat. Der KKV Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung befasst sich daher schon seit einigen Jahren mit der neuen Arbeitskultur, die in der Wissensgesellschaft notwendig ist. Eine zentrale Frage ist dabei, wie man mit Konflikten umgeht. Der stellvertretende KKV-Landesvorsitzende Erik Händeler, Wirtschaftsautor und gefragter Redner auf nationalen und internationalen Kongressen, hat sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Aus einer von ihm verfassten Vorlage ist eine Stellungnahme des Landeskomitees der Katholiken hervorgegangen.
Produktiver Umgang mit Wissen erfordert genau die Verhaltensmuster, die in der Theorie dem Evangelium gleichen: Kooperationsfähigkeit, Denken über den eigenen Nutzen hinaus, Vernetzen von verschiedenen Spezialisten, problemlösungsorientiertes und selbstloses Sich-Einbringen. Da Maschinen und Geld weltweit austauschbar geworden sind, ist das Sozialverhalten der Mitarbeiter zum einzigen entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden, der den Wohlstand von Ländern bestimmt. Wirtschaft wird jetzt über Kultur entschieden. Und weil Kultur aus religiösen Wurzeln erwachsen ist, kommt es nun zu einem Wettbewerb der Religionen und Weltanschauungen, der entschieden wird über die Frage, welche Spiritualität besser Kooperationsfähigkeit schaffen kann. Die Strategie der Kirche sollte es daher sein, eine gute, faire, transparente, versöhnliche Streitkultur in ihrem Inneren aufzurichten, um sie dann in ihr Umfeld ausstrahlen zu lassen. Das eröffnet jenen, die das Evangelium in die Welt tragen wollen, eine neue Perspektive.
Diesen Zusammenhang hat ein Sachausschuss des Landeskomitees in einem Papier zur innerkirchlichen Streitkultur dargestellt, das in gekürzter Fassung vom Präsidium verabschiedet wurde. Der Diözesanrat Eichstätt bietet beide Fassungen auf seiner Webseite als Download an unter