Jubiläumsfeier mit Blick auf aktuelle soziale Herausforderungen

Zum 125-jährigen Bestehen des KKV Nürnberg veranstaltet der KKV Bayern sein Landestreffen in Nürnberg
Der KKV Mercator Nürnberg besteht 2015 seit 125 Jahren. Der KKV Bayern nimmt dies zum Anlass, vom 23.-25. Oktober 2015 sein 50. Landestreffen in Nürnberg zu veranstalten. In der katholischen Stadtkirche Nürnberg stellten Landesvorsitzender Dr. Klaus-Stefan Krieger und Ortsvorsitzender Uwe Scherzer das Programm vor.
Der katholische Sozialverband – 1877 als Katholisch-Kaufmännischer Verband (KKV) gegründet und 1965 in KKV Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung umbenannt – habe immer versucht, Antworten auf die gesellschaftlichen Fragen der jeweiligen Epoche zu geben, betonte Krieger. Daher stelle das Landestreffen die Frage: „Wie bewältigen wir die sozialen Herausforderungen unserer Zeit?“ Einen Diskussionsbeitrag werde in einem Vortrag der Nürnberger Landtagsabgeordnete Hermann Imhof liefern. Dabei wolle er – entsprechend seiner Funktion als Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung – zum einen auf den demographischen Wandel und die Zukunft der Pflege eingehen. Zum anderen werde die Herausforderung durch die hohe Zahl an Flüchtlingen und die Aufgabe ihrer Integration zu thematisieren sein. Diese Fragestellung werde auf dem Landestreffen auch zur Beschlussfassung als Jahresthema 2016 des KKV Bayern vorgelegt.
Auf historische Zusammenhänge Bezug nehmend, unterstrich Krieger die besondere Bedeutung Nürnbergs für den KKV Bayern: Am 8. Oktober 1950 gründeten die bayerischen Ortsvereine in Nürnberg den KKV Landesverband Bayern. Die Initiative sei maßgeblich vom Nürnberger Verein ausgegangen; dieser habe auch zwei Landesvorsitzende gestellt. „Georg Baust und Fridolin Hohmann haben in den Jahren 1963 bis 1976 den Verband geprägt.“ Seit 1964 hat der KKV Bayern seinen Sitz in Nürnberg.
Die Bedeutung des KKV Nürnberg für die Stadt und für die beiden Bistümer Bamberg und Eichstätt erläuterte Ortsvorsitzender Uwe Scherzer. 1890 gegründet, als verstärkt Katholiken in das wirtschaftlich aufstrebende, stark wachsende Nürnberg zogen, sei er der erste Ortsverein des KKV im Erzbistum Bamberg gewesen. Ein Geistlicher Beirat des KKV Nürnberg – Jacobus von Hauck, der dieses Amt von 1900 bis 1912 ausübte – sei zum Erzbischof von Bamberg aufgestiegen. In der Zeit vor dem 1. Weltkrieg und während der Weimarer Republik hätten Vorsitzende und Mitglieder des Vereins Ehrenämter im öffentlichen Leben Nürnbergs übernommen, etwa am Kaufmannsgericht, bei der Handelskammer, im Wirtschaftsbeirat, beim Arbeitsgericht. Als nach dem 2. Weltkrieg die neuen Nürnberger Stadtteile auf dem Gebiet des Bistums Eichstätt entstanden, hätten vermehrt Eichstätter Diözesane Mitglieder und Vorstände beim KKV Nürnberg gestellt.
Das Landestreffen des KKV Bayern beginnt am Freitag, 23. Oktober, mit einem Empfang bei der Stadt Nürnberg. Der Samstag umfasst Gremiensitzungen, eine Stadtführung sowie den Jubiläumsabend zum 125-jährigen Bestehen des KKV Mercator Nürnberg. Der Sonntag beginnt um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Kirche Hl. Dreifaltigkeit (Giesbertsstr. 75, 90473 Nürnberg). Hauptzelebrant und Prediger ist Domkapitular Alfred Rottler von der Bistumsleitung der Diözese Eichstätt. Um 12.00 Uhr folgt der Festakt im Arvena Park Hotel (Görlitzer Str. 51, 90473 Nürnberg), in dessen Mittelpunkt der Vortrag „Wie bewältigen wir die sozialen Herausforderungen unserer Zeit?“ von Hermann Imhof MdL steht. Zu Festgottesdienst und Festakt ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.