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KKV Bayern begrüßt neue Haltung des Bundestags zu Völkermord an Armeniern

Datum:
Veröffentlicht: 25.4.15
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Im Mai Vortragsabend über den Genozid beim KKV Erlangen

Der KKV Bayern begrüßt, dass der Bundestag die Verbrechen, die 1915 im Osmanischen Reich an den Armeniern begangen wurden, nun doch als Völkermord bezeichnet. Ursprünlich hatte der Entwurf der Regierungsfraktionen, der dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden sollte, auf diesen Begriff bewusst verzichtet. Das hatte zu Kritik in der Öffentlichkeit geführt. Auch der KKV-Landesvorsitzende Dr. Klaus-Stefan Krieger hatte in Schreiben an Bundestagsabgeordnete, die dem KKV angehören, darum gebeten, die Vernichtung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern beim Namen zu nennen.

Dabei hatte Krieger nicht nur darauf hingewiesen, dass Papst Franziskus vom ersten Genozid des 20. Jahrhunderts gesprochen hat. Der Landesvorsitzende hatte auch argumentiert, dass ein Verzicht auf die Qualifizierung als Völkermord der Verantwortung Deutschlands nicht gerecht werde. Zum einen habe das Deutsche Reich als Verbündeter der Osmanen dem Morden zugesehen, im Einzelfall sogar daran mitgewirkt. Zum anderen habe Hitler die Auslöschung der Armenier explizit ein Vorbild für den Holocaust genannt. Die neu gefasste Resolution des Bundestags stellt die Ereignisse vor 100 Jahren nun ausdrücklich in diesen Kontext der "Geschichte der Massenvernichtungen, der ethnischen Säuberungen, der Vertreibungen, ja der Völkermorde, von denen das 20. Jahrhundert auf so schreckliche Weise gezeichnet ist."

Der KKV Bayern beschäftigt sich immer wieder mit Geschichte und Gegenwart Armeniens, da er sich der "Hajastan-Armenienhilfe Erlangen-Höchstadt" verbunden weiß. Der Verein wurde von dem KKV-Mitglied und früheren Landtagsabgeordneten Wolfgang Vogel mitgegründet und hat sich mit der Armenienhilfe der katholischen Pfarrei von Höchstadt an der Aisch zusammengeschlossen. Der Verein informiert über die Historie und die heutigen Probleme Armeniens und leistet humanitäre Hilfe. Mehr Infos auf http://www.hajastan-armenienhilfe.de/

Der KKV hat mit der Hajastan-Armenienhilfe wiederholt Informationsabende veranstaltet. Der nächste findet am Donnerstag, 21. Mai, um 19.30 Uhr unter dem Titel "Die Geschichte Armeniens und das Trauma des Genozids 1915". Auf Einladung des KKV Erlangen referiert Prof. Dr. Hacik Gazer im Pfarrzentrum St. Sebald in Erlangen (Egerlandstr. 22).