Klein und redlich

Spannende Politik-Talkrunden zur Kommunalwahl beim KKV München
Als letzter von drei Kandidaten war am 5. Februar Tobias Ruff von der ödp zu Gast im Hansa-Haus. Statt zu einer Podiumsdiskussion hatte der KKV München zu einzelnen Interviews eingeladen. Während der amtierende Oberbürgermeister Dieter Reiter kniff, kamen seine Herausforderer Katrin Habenschaden (Grüne) und Kristina Frank (CSU) sowie der OB-Kandidat der ödp, Tobias Ruff.
Ruff zeigte sich als profunder Kenner der Räumlichkeiten. „Meine Aufstellung als Oberbürgermeister-Kandidat ist im Hansa-Haus des KKV München erfolgt, da wir uns hier regelmäßig zu Veranstaltungen einmieten“, erklärte er. Tobias Ruff präsentierte sich der leider nur kleinen Runde der Anwesenden als Vertreter der seltenen Gattung des ehrlichen Politikers. „Wir streben schon das Fernziel eines unbezahlten öffentlichen Personennahverkehrs an. Aber das ist ein langer Weg, denn nicht einmal das von Mitbewerbern geforderte 365-Euro-Ticket ist ohne Gesetzesänderungen umsetzbar. Wer das verschweigt, enttäuscht nur die Menschen“, erklärte Ruff.
Die ödp habe in München und in Bayern enorm viel angestoßen und gegen den zum Teil erbitterten Widerstand der regierenden Parteien umgesetzt, zuletzt etwa das „Bienenvolksbegehren“. Wichtig war Ruff noch der Hinweis darauf, dass die ödp prinzipiell keine Firmenspenden annimmt, nicht einmal von Windrad- oder Solarzellenherstellern.
Die ödp möchte, dass München weniger zusätzliches Bevölkerungswachstum mit allen damit verbundenen Problemen generiert. Ruff plädiert für gezielte Maßnahmen in den ländlichen Regionen.
Und nach der Wahl? „Mir ist schon klar, dass ich nicht der nächste Oberbürgermeister von München bin. Aber durch meine Kandidatur bekommen wir zusätzliche entscheidende Stimmen“, so Ruff. Man könne sich verschiedene Kooperationen mit anderen Parteien vorstellen, allerdings müssten mögliche künftige Partner die ödp von sich überzeugen.