„Künftig Präsenz und online kombinieren“
Mitgliederversammlung des KKV Bildungswerks Bayern im 50. Jahr des Bestehens
Mut, Kreativität und Entschlossenheit, neue Formen von Erwachsenenbildung zu entwickeln, hat der Vorsitzende des KKV Bayern dem KKV Bildungswerk Bayern gewünscht. Zu dessen 50jährigem Bestehen sprach Dr. Klaus-Stefan Krieger bei der Mitgliederversammlung im Arvena Park Hotel in Nürnberg.
Das KKV Bildungswerk Bayern (BWB) wurde bei der Landesverbandstagung in Nürnberg am 23.-24. April 1971 gegründet. Zuvor war der KKV Bayern bereits in die Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenenbildung in Bayern aufgenommen worden.
Der damalige Landesvorsitzenden Fridolin Hohmann hatte die BWB-Gründung vorangetrieben. Krieger bezeichnete dessen Handeln als „vorausschauend“; denn erst 1974 beschloss der bayerische Landtag das Gesetz zur Förderung der Erwachsenenbildung (EbFöG). Indem der KKV sein Bildungswerk bereits drei Jahre vorher gründete und ins Vereinsregister eintragen ließ, konnte er sich den Namen „Bildungswerk Bayern“ sichern.
Die Gründung des BWB habe, so Krieger, dem damaligen Bildungshunger in der Gesellschaft entsprochen: „Erwachsenenbildung lag im Trend.“ Daher hätten katholische Verbände verstärkt auf dieses Tätigkeitsfeld gesetzt.
„Diese Strategie war über Jahre hinweg erfolgreich“, konstatierte Krieger. Sie habe Veranstaltungen hervorgebracht wie das Hirschberg-Forum, die Weltenburger Gespräche und die Akademie-Seminare. Auch die Landestreffen des KKV Bayern seien bis in die 2000er Jahre von Bildungsangeboten geprägt gewesen.
Seitdem habe sich das Publikumsinteresse freilich gewandelt. „Abendvorträge füllen trotz prominenter Referenten keine Säle mehr. Seminare werden wegen mangelnder Beteiligung abgesagt.“ Gerade in der kirchlichen Erwachsenenbildung könne man „trotz spannender Themen die Zuhörer an einer Hand abzählen.“
Als entscheidenden Grund sieht Krieger ein verändertes Nutzerverhalten: „Informationsbedürfnisse werden in den elektronischen Medien gestillt, inzwischen verstärkt in den Sozialen Netzwerken. Denn hier kann man Zeitpunkt und Themen frei wählen.“ Die Corona-Krise habe für einen weiteren Bruch gesorgt, da über Monate hinweg Veranstaltungen in Präsenz nicht möglich waren.
Der Landesvorsitzende stellte die Frage: „Wie antworten wir auf die Veränderungen?“ Er gab die Prognose ab, dass in der Erwachsenenbildung Videokonferenzen bleiben werden. Daraus zog er den Schluss: „Wir müssen auf hybride Formen setzen, also auf die Kombination von Veranstaltungen in Präsenz plus deren digitale Übertragung und Verbreitung.“