Landesvorsitzender fordert Umbenennung von Bismarck-Straßen

Reaktion auf Ruf nach Umbenennung der Pacelli-Straße in Berlin
Die Umbenennung der vielen Bismarckstraßen in deutschen Städten hat der KKV-Landesvorsitzende Dr. Klaus-Stefan Krieger in einem Leserbrief an die Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“ gefordert. Otto von Bismarck hat als preußischer Ministerpräsident „drei Kriege angezettelt“ und anschließen als Reichskanzler „Sozialdemokaten und Katholiken verfolgt und auf der Berliner Kongokonferenz die Unterwerfung und Zerteilung Afrikas durch die Kolonialmächte organisiert“.
Der Vorsitzende des bayerischen Landesverbandes Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung reagierte mit seiner Äußerung auf Forderungen, die nach dem Zivilnamen des früheren Papstes Pius XII. benannten Pacellistraße in Berlin umzubenennen. „Diese Forderung“, erläutert Krieger, „stützt sich allein auf Spekulationen darüber, warum Papst Pius XII. nicht energischer öffentlich gegen den Holocaust protestiert hat.“ Die Handlungen Bismarcks seien dagegen jedem historisch informierten Menschen bekannt.
Krieger sieht für seine Intervention auch einen aktuellen geschichtlichen Anlass: „Heuer ist es 150 Jahre her, dass Bismarck durch eine gezielte Manipulation (die Emser Depesche) den Deutsch-Französischen Krieg provoziert hat. Dies sollte Anlass sein für eine kritische Aufarbeitung.“ Immer noch werde die nach dem Sieg über Frankreich installierte Oberherrschaft der preußischen Militärmonarchie über ein deutschsprachiges Gebiet ohne Österreich naiv als deutsche Einigung missdeutet.