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Lebenslanges Lernen für die Entfaltung der Persönlichkeit

Prof. Rusche beim Hirschberg Forum
Datum:
Veröffentlicht: 26.6.22
Von:
Gabriele Riffert

Ehrbarer Kaufmann plädiert für Erwachsenenbildung

„Viele Menschen sind verunsichert, da sich alles immer schneller wandelt. Diese Veränderungsdynamik wird immer schneller. Die einzige Konstante ist die Veränderung.“ Mit Zitaten wie diesem beschreibt Dr. Thomas Rusche die gesellschaftliche Situation, die nicht nur, aber auch für die Erwachsenenbildung eine Herausforderung darstellt. „Sind wir gebildet genug, um den Menschen wirklich dienen zu können?“, fragt er in die Runde. Die Frage, ob die Anwesenden genügend gebildet seien, kommt noch einige Male im Verlauf des Vortrags. Etwa, ob sie genügend gebildet seien, in die Welt junger Menschen einzutauchen. Thomas Rusche erweist sich als Referent, der elektrisiert.

Der Ehrbare Kaufmann des Jahres 2019, der lange Geschäftsführer des Modeunternehmens SØR Rusche war, ist nun als doppelt promovierter und habilitierter Philosoph als Privatdozent aktiv. Unter anderem unterrichtet er an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München oder an der WHU Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Außerdem ist er Vorsitzender der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice mit Sitz im Vatikan. Thomas Rusche will die Menschen zum lebenslangen Lernen motivieren. Dabei ermutigt er sie insbesondere dazu, sich mit Werten auseinanderzusetzen und die Ziele im eigenen Leben zu überprüfen. Dabei helfe Bildung. Auch im Zusammenhang mit der Digitalisierung sei es nötig, sich laufend fortzubilden und die Kompetenzen zu erwerben, um an digitalisierter Bildung teilnehmen zu können sowie sich in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen.

In der lebhaften Diskussion macht Thomas Rusche klar, dass eine konkrete Gefährdung der Demokratie durch missbräuchlich eingesetzte Chat-Bots bestehe. Diese Programme simulierten in Social Media-Kanälen, dass sie Menschen mit Meinungen seien. So könnten sie politische Stimmungen schaffen und zum Teil abstruse Meinungen transportieren, die dadurch womöglich immer populärer würden. Irrlichternde Beispiele aus dem Umfeld der Corona-Leugner belegten dies. Menschen, die über genügend Bildung verfügten, durchschauten diese Problematik und könnten sich entsprechend verhalten. Doch für die eigene Bildung müsse Jeder und Jedes lebenslang etwas tun. Insofern sei wertebasierte Erwachsenenbildung ein unverzichtbares Angebot.