Medien sollen auch im Internet nur namentlich gezeichnete Meinungsäußerungen publizieren
KKV Bayern unterstützt Erklärung des Bamberger Diözesanrats
Der KKV Landesverband Bayern Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung unterstützt die Erklärung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Bamberg, in der dieser die Medien auffordert, auch auf ihren Internetseiten nur namentlich gezeichnete Meinungsäußerungen zu veröffentlichen. Auch im Web sollten die Regeln gelten, die bei Leserbriefen in Printmedien befolgt werden: Meinungsbeiträge nur unter Nennung des tatsächlichen Namens zu publizieren. Das Gremium erhofft sich davon eine disziplinierende Wirkung auf den zunehmend aggressiven Debattenstil in der öffentlichen Diskussion.
Der Vorsitzende des KKV Bayern, Dr. Klaus-Stefan Krieger, gehört dem Bamberger Diözesanrat an und hatte die Anregung zu der Erklärung gegeben. Der am 5. Februar veröffentlichte Text hat den Wortlaut:
Was vielen Menschen an der gesellschaftlichen Diskussion auffällt und immer mehr Menschen stört, ist der ruppige und aggressive Ton. Festgemacht wird dies gegenwärtig an der Auseinandersetzung zwischen Anhängern und Gegnern der Pegida-Demonstrationen. Schon länger bekannt ist, dass im Internet auf Meinungsforen und auf Seiten sozialer Netzwerke beleidigende und schmähende Äußerungen in großer Zahl gepostet werden. Diese Verrohung der Debattenkultur wird inzwischen auch in Zeitungskommentaren und ähnlichen Medienveröffentlichungen problematisiert. Dabei übersehen Medienvertreter offenbar, dass die Medien selbst die Voraussetzungen für Beschimpfungen und Hetze geschaffen haben und immer noch schaffen. In vielen Meinungsforen auch seriöser Medien ist es nach wie vor möglich, sich anonym, nur unter einem Decknamen zu äußern.
Wir rufen die Medien daher dazu auf, auch im Internet Meinungsäußerungen nur noch nach den Regeln zuzulassen, die auch für Leserbriefe in Printmedien gelten: nur unter Nennung des tatsächlichen Namens und unter Angabe der Adresse. Dies hätte zum einen eine positive disziplinierende Wirkung: Wer sich mit vollem Namen zu erkennen gibt, wird auch darauf achten, Mindeststandards von Höflichkeit und Sachlichkeit zu wahren. Zum anderen würde es den Redaktionen ermöglichen, Rücksprache zu halten und ggf. die Identität des Diskutanten zu überprüfen.
Medien, die den Anspruch erheben, Qualitätsjournalismus zu bieten, sollten den Ehrgeiz haben, dass auch ihre Internetauftritte dieses Niveau halten.