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Mitverantwortung engagierter Gläubiger gefragt

Diskussion über den Synodalen Weg im KKV Hansa Haus
Datum:
Veröffentlicht: 29.3.22
Von:
Klaus-Stefan Krieger

KKV München sprach über den Synodalen Weg

15 KKV-MItglieder aus München und Umgebung hatten sich im KKV Hansa Haus eingefunden, um mit Sr. Maria Stadler MC und Pater Eberhard von Gemmingen SJ über den Synodalen Weg zu diskutieren. Ausgelöst von den Fällen sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche, soll dieser Gesprächsprozess Wege in die Zukunft der Kirche entwickeln.

„Ich erlebe, dass sich schon viel entwickelt hat und dass wir Ergebnisse bekommen werden“, betonte Sr. Maria Stadler. Die Münchner Ordensfrau gehört zu den Missionarinnen Christi und ist Delegierte des Synodalen Wegs. Sie ist Mitglied des Forums „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“. Nach ihrer Wahrnehmung hätte sich bei vielen Bischöfen das Bewusstsein dafür verstärkt, dass es die Mitverantwortung engagierter Gläubiger brauche.

P. Eberhard von Gemmingen SJ brachte sich mit seinen weltkirchlichen Kenntnissen ein, die er als langjähriger Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan hat. „Papst Franziskus geht es bei dem synodalen Prozess, den er für die Weltkirche ins Leben gerufen hat, nicht um Strukturfragen, sondern darum, die einfachen Gläubigen zu hören und ihnen das Evangelium zu bringen“, betonte der geistliche Beirat des KKV Hansa München.

Die Diskussion kreiste um viele aktuelle Fragen: Zum Beispiel um die Neuausrichtung des kirchlichen Arbeitsrechts in einigen Diözesen, wonach etwa wiederverheiratete Geschiedene oder Mitarbeitende in gleichgeschlechtlicher Ehe nicht mehr entlassen werden müssen. „Ich denke, dass der gegenwärtige Papst das in der Verantwortung der jeweiligen Diözese sieht“, betonte von Gemmingen. Schließlich gebe es Eigenheiten in verschiedenen Regionen der Weltkirche.

Und wie geht es mit dem Synodalen Weg, der am 1. Dezember 2019 begonnen hat, weiter? Zunächst war eine Laufzeit von zwei Jahren angedacht, ohne diese Frist formal zu setzen. Das Synodalpräsidium hat im Dezember 2021, unter anderem aufgrund der Corona-Pandemie und damit verbundener zeitlicher Verzögerungen, beschlossen, den Prozess bis zum Frühjahr 2023 zu verlängern. Sr. Maria Stadler MC berichtet, dass die Delegierten mittlerweile eine gute Dialogkultur gefunden hätten, dass trotzdem manche Mitglieder sich nicht mehr einbrächten. Dennoch rechne sie mit Ergebnissen, die nach intensiver Diskussion mehrheitlich angenommen würden.