Papst will "Soziallehre auf zwei Beinen"

DOCAT beim KKV Erlangen präsentiert
Auch beim KKV Erlangen stellte Landesvorsitzender Dr. Klaus-Stefan Kriegr den DOCAT vor: Die katholische Soziallehre ist nach wie vor aktuell, davon sind Sozialverbände wie der KKV überzeugt. Doch sie ist in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt. Deswegen wurde 2016 das Buch „DOCAT“ veröffentlicht, das katholische Soziallehre behandelt.
Die ursprüngliche Idee zum DOCAT stamme aus Amerika, sie sei aber auch dadurch beför-dert worden, dass sich der KKV für sie stark machte. Dabei sei der Docat die Fortsetzung des Youcat, eines Buch, das vom katholischen Glauben handle und bereits 2011 erschienen sei. Beide Buchtitel seien Abkürzungen. Dabei bedeute in beiden Fällen das „cat“ Katechis-mus, das „you“ in Youcat einerseits „youth“, also „Jugend“, andererseits „for you“, übersetzt „für dich“. Das „do“ in Docat bedeute „tun“. Den Anstoß, Docat ins Leben zu rufen, hätten die Jugendlichen gegeben, die nicht nur darüber informiert werden wollten, was sie glauben soll-ten, sondern auch, wie sie gemäß ihres Glaubens handeln sollten.
Hauptautor des Docat sei Prof. Dr. Peter Schallenberg gewesen, der Geistliche Beirat des KKV-Bundesverbandes und Leiter der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle.
Als Besonderheit des Docat benannte Krieger, dass das Buch nicht so umfangreich und verständlicher geschrieben sei, als die Bücher, die bisher über die katholische Soziallehre er-schienen seien. Auch das Layout sei ansprechender gestaltet. Grundsätzlich sei der Docat im Frage-Antwort-Schema aufgebaut. Zitaten aus der Bibel, von Philosophen oder aus päpstlichen Rundschreiben illustrierten die Themen und untermauerten die Aussagen. Der Docat wolle vor allem Laien ansprechen. Laut Papst Franziskus sei das Ziel des Docat, dass Menschen sich für soziale Anliegen engagieren und dadurch eine „Soziallehre auf zwei Bei-nen“ werden.
Krieger wies darauf hin, dass die katholische Soziallehre kein geschlossenes System sei, sondern immer im Zusammenhang mit den Fragen, Nöten und Ungerechtigkeiten der jewei-ligen Zeit stehe und sich daher weiterentwickle. 1891 sei die erste Sozialenzyklika, das päpstliche Rundschreiben „Rerum Novarum“ von Leo XIII. erschienen. Hintergrund war die Industrialisierung und das Elend des Proletariats.
In dem Schreiben „Laborem Exercens“ habe Papst Johannes Paul II. darauf hingewiesen, dass die Arbeit für den Menschen nicht nur den Zweck habe, Geld zu verdienen, sondern auch eine Möglichkeit biete, um sich selbst auszudrücken und zu verwirklichen.