Populismus ist unredlich

Früherer Finanz- und Wirtschaftsminister Erwin Huber sprach beim KKV München
Populismus tritt man am besten durch den Abbau der vielfach geschürten Ängste entgegentreten. Diese Auffassung vertrat der frühere bayerische Finanz- und Wirtschaftsminister Erwin Huber als Gast im KKV-Hansa-Haus. Er kam im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mittags in Münchens Mitte (MiMM)“ und präsentierte sich als werteorientierter Politiker, der viel zum Thema „Populismus als politisches Mittel“ zu sagen hatte.
Populismus werde als etwas Negatives eingeschätzt, und das nicht zu Unrecht, betonte Huber. Während Linkspopulismus die Neiddebatte beflügle, bediene sich der Rechtspopulismus nationaler Denkmuster. Beide argumentierten nicht redlich, sondern trügen zur Spaltung der Gesellschaft bei. Populisten erzeugten Ängste, Rechtspopulisten zum Beispiel die Angst vor Zuwanderung, erklärte Huber.
Durch das Internet könnten Populisten ihre Thesen ungefiltert auf eigenen Kanälen verbreiten. So würden auch „Verschwörungstheorien“ befördert, die sehr problematisch seien, etwa, dass es Corona gar nicht gebe. „Populismus verfolgt insgesamt eine sehr gefährliche Strategie, die an die Grundfesten der Demokratie rührt“, betonte Erwin Huber.
In der anschließenden Diskussion legte er dar, dass man Populismus am besten durch den Abbau der vielfach geschürten Ängste entgegentreten könne. So wollten sich die meisten Zuwanderer hier aktiv integrieren, arbeiten und Zugang zu Bildung erlangen. Eine weitere Aufgabe für die Politik sei die Verdeutlichung der Vorteile der EU. „Kein Land hat mehr Vorteile von wirtschaftlicher Vernetzung als wir. Das muss man den Menschen sagen“, betont Erwin Huber.