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Ursprünge

Der Ursprung des katholischen Verbandswesens liegt im 19. Jh. Durch die Säkularisation 1803 und die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) verlor die katholische Kirche ihre materielle Grundlage. Seelsorge und sozialkaritative Tätigkeit brachen zusammen. Daher schlossen sich ab 1840 Katholiken, die nicht dem Klerus angehörten, zu weltlichen Vereinen zusammen. Auf berufsständischer Grundlage entstanden neben Kolpings Gesellenvereinen und katholischen Arbeitervereinen

Marianische Kongregationen für Kaufleute

Sie waren religiös ausgerichtet (regelmäßiger gemeinsamer Gottesdienstbesuch, Pflege religiöse Lektüre, Wohltätigkeit durch Spenden). Leiter war immer ein Priester, i. d. R. ein Jesuitenpater.

Katholische Vereine für Kaufleute

z.B. in Aschaffenburg (gegründet 1875) und Würzburg (gegründet 1877). Vorsitzender war kein Kleriker. Ihre Anliegen waren die berufliche Bildung und die Kontaktpflege.

Diese Organisationen gründeten 1877 den „Verband der katholischen kaufmännischen Kongregationen und Vereine Deutschlands“ (KKV).

Impuls für die Entstehung des KKV waren:

Industrialisierung und soziale Frage

Gravierende Probleme waren der fehlende rechtliche Schutz und die fehlende soziale Absicherung der abhängig Beschäftigten. Ihnen begegnete der KKV durch Rechtsberatung, kaufmännische Kurse und Schulen, eigene Krankenkassen und Versicherungen.

Bismarcks Kulturkampf (1871-1878)

Preußischer Staat und wilhelminisches Kaiserreich beschnitten die Rechte der Kirche und schränkten das kirchliche Leben ein. Katholiken waren Bürger 2. Klasse. Dagegen setzte sich der KKV – wie andere katholische Verbände – für die Freiheit von Kirche und Glauben von staatlicher Bevormundung ein.